SDG-Konferenz: Wie kann SDG-Monitoring und Netzwerkaufbau effektive Lobbyarbeit unterstützen?

Ein Höhepunkt des Projekts bestand in der dreitägigen SDG-Konferenz, die vom 14.-16.11.2023 in Tiflis stattfand. Die Konferenz stand unter der Fragestellung, wie SDG-Monitoring und Netzwerkaufbau effektive Lobbyarbeit unterstützen können. Im Fokus standen dabei die freiwilligen nationalen Staatenberichte (Voluntary National Reviews, VNRs) die Georgien, Armenien und Aserbaidschan im nächsten Jahr vor den Vereinten Nationen beim Hochrangigen Politischen Forum zu nachhaltiger Entwicklung (High-level Political Forum on Sustainable Development, HLPF) in New York vorlegen werden. Die Abgabe und Vorstellung dieser Berichte ist ein wichtiges Ereignis: einerseits müssen die Staatenvertreter*innen Bilanz ziehen, wie es um die Umsetzung der Ziele in ihrem Land steht und welche Maßnahmen sie in Zukunft ergreifen wollen, andererseits bietet sich auch für zivilgesellschaftliche Akteure eine gute Gelegenheit um Schattenberichte oder Ähnliches zu verfassen und sie in New York vorzustellen.

Ziele

Mit der Konferenz wurden im Wesentlichen zwei Ziele verfolgt: zum einen sollte durch die persönliche Begegnung und das Zusammenarbeiten über mehrere Tage der Aufbau zivilgesellschaftlicher SDG-Netzwerke im Südkaukasus gestärkt werden. Zum anderen sollten die Teilnehmenden aktiviert werden, um eigene Aktivitäten im Vorfeld der VNRs 2024 durchzuführen und sich aktiv in den Prozess einzubringen. Durch die Inputs, Trainings und Präsentationen verschiedener Expert*innen von SDG Watch Europe und dem internationalen Netzwerk Action 4 Sustainable Development konnte außerdem der Austausch zwischen Zivilgesellschaft in der EU und im Südkaukasus gestärkt werden.


Tag 1 - Erste Schritte

Nach einer Begrüßung und generellen Informationen zum Projekt und zu den bevorstehenden Aktivitäten, startete der Tag mit einem Kennenlernspiel. So konnten sich alle Teilnehmenden auch persönlich vorstellen und das Eis wurde gebrochen. In einer interaktiven Wiederholungssitzung wurden anschließend die bereits in vorherigen Aktivitäten Erlernten Informationen wiederholt und alle Teilnehmenden auf den gleichen Stand gebracht. In einer Gruppenarbeit in Ländergruppen sollten die Teilnehmenden anschließend ein Dokument entwickeln, welches die Verbindungen zwischen ihren Organisationen zeigt, aber auch welche nationalen und internationalen SDG-Netzwerke es gibt und inwiefern sie mit diesen zusammenarbeiten können. Dabei konnten sie auf bereits vorhandene Informationen aus dem online Workshop zum Thema SDG-Netzwerke aufbauen. Das Dokument hilft dabei einen Überblick über Akteure, deren Themenfelder sowie vorhandene Ressourcen und Möglichkeiten zur Kooperation zu erhalten und auf Basis dessen Ideen für Projekte und Aktivitäten zu entwickeln.


Armenien

Aserbaidschan

Georgien

 

Am Nachmittag stellten Expertinnen verschiedener Mitgliedsländer von SDG Watch Europe ihre nationalen VNR-Prozesse vor, wie sie als Zivilgesellschaft zu diesen Prozessen gearbeitet haben und welche Möglichkeiten es für Zivilgesellschaft im Südkaukasus geben könnte sich in den Prozessen zu engagieren. Nach angeregter Diskussion und vielen Fragen ging es über in den letzten Teil des Tages. Expert*innen der drei Länder stellten die offiziellen Prozesse zum VNR in Armenien, Georgien und Aserbaidschan vor. Wie sich Zivilgesellschaft in diesen - in den drei Ländern sehr unterschiedlich verlaufenden Prozessen - am besten engagieren und organisieren kann, wurde während der anschließenden Gruppenarbeit diskutiert.

Der Abend bot bei einem gemeinsamen Abendessen die Gelegenheit sich weiter zu vernetzen und auszutauschen.

Tag 2 - Im Vorfeld der VNRs - Lobbyarbeit 2024

An Tag 2 der Konferenz stand das Thema Schattenberichte sowie weitere mögliche Aktivitäten der Zivilgesellschaft vor den VNRs 2024 im Fokus. Am Morgen präsentierten Expert*innen aus der Region ihre Erfahrung mit dem Verfassen von und Arbeiten mit Schattenberichten. Beim anschließenden Training zum Thema “Wie schreibt man einen Schattenbericht?“ konnten die Teilnehmenden all ihre Fragen loswerden. Wichtigstes Thema für die Teilnehmenden war dabei die Frage nach den Ressourcen - wie kann man einen solchen Bericht finanzieren? Auch hierzu konnten viele Ideen ausgetauscht werden, u.a. auch durch eine umfangreiche Präsentation des Koordinators von Action 4 Sustainable Development, der den Teilnehmenden einige Optionen aufzeigte, wo sie sich um Fördergelder für Schattenbericht bewerben können, aber auch wie sie sich vor Ort während des HLPFs ideal einbringen können. In der anschließenden Gruppenarbeit konnten die Teilnehmenden auf Basis dieser Informationen beginnen eine Idee zu entwickeln, die sie im Vorfeld der VNRs 2024 umsetzen können.

Bei der abendlichen Food Walking Tour, die kulturelles Programm mit Abendessen verband, konnten sich die Teilnehmenden weiter austauschen und kennenlernen.

Tag 3 - Zusammenfassung & Ausblick

Am letzten Tag der Konferenz entwickelten die Gruppen ihre jeweiligen Ideen weiter und präsentierten sie anschließend im Plenum. Jede Gruppe hatte es geschafft eine eigene Idee, teils mit genauem Zeitplan und Budget, zu entwickeln und das innerhalb kurzer Zeit.

Der Nachmittag stand im Zeichen des Ausblicks. Gemeinsam mit den Teilnehmenden wurde ein detaillierter Zeitplan entwickelt, welche Schritte nun auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene anstehen.

 

Die Konferenz endete mit einer ausführlichen Evaluation und Feedback. Bei einem abschließenden Abendessen konnten Kontakte ausgetauscht werden und die vergangenen Tage Revue passieren lassen.

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SDG-Study-Trip nach Bonn, Brüssel und Paris

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Workshop: SDG-Lobbyarbeit